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Wehrkirchen, Türkentor und Türkenlöcher
Treffpunkt:
Gasthof Zur Wachau, Familie Zeller
Mitterarnsdorf 55, 3621
Mitterarnsdorf/Wachau
Gehzeit: ca. 2 h, leichte Wanderung
Wanderbegleiter: Ronald Würflinger
Lesung: Gaye Boralıoğlu und André Pilz
im Gasthaus Zur Wachau

Die beiden Türkenbelagerungen Wiens in den Jahren 1529 und 1683 hinterließen auch in der Wachau immer noch sichtbare Spuren. Die vorherrschende Angst und Besorgnis nach 1529 führten zum Beispiel zu mehreren Bauvorhaben, um die Orte in der Wachau wehrhafter zu machen. Auf der Wanderung durchs Kupfertal und zum Türkentor von Arnsdorf widmen wir uns ausgiebig den Folgen und Auswirkungen der Türkenkriege auf die Wachau.

Gaye Boralıoğlu studierte ab 1980 Philosophie an der Istanbuler Universität, sie arbeitet als Journalistin, Werbetexterin und Drehbuchautorin, schreibt Skripts für Fernsehserien. Nach dem Militärputsch des Jahres 1980 wurde sie wegen ihrer politischen Haltung zu einer Haftstrafe verurteilt. Die Autorin legt keinen Wert auf das Grelle. Die Schlichtheit und Eigenwilligkeit ihres narrativen Duktus bewirkt den Sog ihrer Prosa.

Sie ließen Güldane wie eine geknickte Rose mitten im Zimmer und Yunus zusammen­gekrümmt an einer Wand liegen und stahlen sich hinaus. (...) Bald versank das Viertel in Schweigen. Alle vergaßen, was noch gerade eben geschehen war und schalteten ihre Fern­seher ein.

(Aus: Der hinkende Rhythmus; aus dem Türkischen von Recai Hallac)

André Pilz, lebt in Vorarlberg; nach zahlreichen und unterschiedlichen Berufen seit 2007 freier Schriftsteller. Mit seiner sensiblen Themenwahl, in der er sich immer wieder den Ausgegrenzten widmet, hat er Kultstatus erreicht. Weil er die Geschichten inhaltlich und formal erzählt, wie es ihnen angemessen ist. Zuletzt erschien Man Down. Roman, Haymon 2017. Lesen wird er aus dem Krimi Der anatolische Panther, Haymon 2016 - eine unwiderstehliche Story um einen ehemaligen Fußballstar, türkischer Migrationshintergrund, der ein bisschen abrutscht im schicken München, in die Kleinkriminalität. Und ungemein sympathisch bleibt - auch, als er ins gefährliche Umfeld eines Hasspredigers gerät.