Wer noch nie mit einem Esel gewandert ist, weiß nichts übers kontemplative Spazieren. Katja Lange-Müller hat das Durchstreifen der malerischen Landschaft rund um Rantenberg in langohriger Gesellschaft ausprobiert - und die Berlinerin mit der zielsicher ironischen Feder hat sich von den Grautieren zu einem wunderbaren Text inspirieren lassen.

Esel für blöd zu halten, ist ziemlich blöd - und von daher typisch Mensch. Findet der doch jeden blöd (doof, dumm trottelig ...), der klaglos für ihn schuftet. Klaglos? Klingt des Esels Schrei denn nicht wie eine Klage?
(Aus: Zu den Eseln, nicht auf sie, in: Donauweiber, Edition ARAMO 2012)

Und Anita Schroll, die "Eselmama" gibt Auskunft: "Es ist wichtig, eine Eselsgeduld mit ihnen zu haben. Weil, ein Esel ist erst einmal ruhig und gelassen. Und wenn man selber nicht auch so ist, hat man keine Chance, dass es gut geht." Die liebenswerten Langohren sind bereit, Gepäck zu tragen, menschliche Fracht wird nicht geschleppt - diese wird zum Wandern mitgenommen, angeleitet.

Nach der Wanderung liest Katja Lange-Müller im Gasthaus Bauer & Wirt Langthaler. Die Rückfahrt vom Gasthaus Langthaler zum Eselhof nach Rantenberg erfolgt mit dem Traktor.